Leben mit Hemiparese – wenn plötzlich eine Körperhälfte nicht mehr mitmacht!
Eine Hemiparese trifft einen Menschen meist unerwartet – von einem Moment auf den anderen ist nichts mehr wie zuvor. Ein Arm, ein Bein oder sogar eine ganze Körperhälfte gehorcht nicht mehr wie gewohnt. Dinge, die früher selbstverständlich waren – aufstehen, gehen, sich anziehen, ein Glas halten – werden zur Herausforderung. Viele Betroffene erleben diesen Moment wie einen tiefen Einschnitt in ihr Leben. Verunsicherung, Angst und auch Trauer sind häufige Begleiter, wenn der eigene Körper nicht mehr so funktioniert, wie man es gewohnt war.
Doch so schwer dieser Weg auch ist – er ist nicht hoffnungslos. Denn das Gehirn hat eine erstaunliche Fähigkeit zur Anpassung: Es kann lernen, neue Wege zu gehen. Genau hier setzt gezielte Rehabilitation an – individuell abgestimmt und oft mühsam, aber wirkungsvoll.
Eine besondere Chance bietet dabei das Funktionelle Gangtraining (FGT): Diese spezialisierte Therapieform fördert nicht nur die reine Gehfähigkeit, sondern integriert gezielt alltagsnahe Bewegungsabläufe, Gleichgewicht und Koordination. Schritt für Schritt wird das Gehen wieder geübt – nicht mechanisch, sondern mit Blick auf Lebensqualität und Selbstständigkeit. Viele Betroffene gewinnen dadurch nicht nur Sicherheit beim Gehen zurück, sondern auch ein Stück Selbstvertrauen und Lebensfreude.
Denn jeder Schritt zählt – zurück ins Leben, zurück zu mehr Eigenständigkeit, zurück zu sich selbst.
Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben und Sie mehr erfahren wollen, dann lesen Sie hier weiter:
Unser Funktionales Gangtraining ist eine spezifische, evidenzbasierte Therapieform für Menschen mit neurologisch bedingten Gangstörungen. Ziel ist die Neuroplastizität zu fördern und einen neuen, funktionellen Bewegungsablauf zu etablieren, der trotz bestehender Defizite in der motorischen Kontrolle ein aufrechtes, symmetrisches und möglichst physiologisches Gangbild ermöglicht.
„Die Fähigkeit, funktionelle Aufgaben wie das Gehen auszuführen, steht in engem Zusammenhang mit der Möglichkeit, eine symmetrische Gewichtsverteilung auf die unteren Gliedmaßen zu erreichen.“
(Zitat: Anja Hochsprung, Leiterin der Forschungsabteilung Neurophysiotherapie, Universitätsklinik Virgin Macarena, Sevilla, Spanien).
Unsere langjährige Forschungs- und Entwicklungsarbeit wurde von dem Ziel geleitet, eine innovative, gerätegestützte Interventionsmethode für Patienten mit Gangstörungen – insbesondere bei beinbetonter Hemiparese und vergleichbaren neurologischen Erkrankungen – bereitzustellen. Durch gezielte sensomotorische Reize und die wiederholte, adaptive Bewegungsschulung wird die aktive Haltungsregulation gefördert, sodass Patienten lernen, ihre Körperhaltung autonom zu optimieren und dadurch ein höheres Maß an funktioneller Unabhängigkeit und Mobilität zu erlangen.
Das Training wird durch unser speziell entwickeltes System zur Haltungs- und Bewegungskontrolle, ReMoD V5.0 Typ 1, unterstützt, das eine präzise Bewegungsanalyse, Biofeedback-Mechanismen und individuell angepasste Trainingsparameter bietet, um eine effektive und nachhaltige Gangrehabilitation zu ermöglichen.
Phase 1: Basistraining Aufrichten / Stabilisieren
Phase 2: Herausbilden der Feinform des physiologischen Ganges
Phase 3: Stabilisieren der Feinform des physiologischen Ganges
Für eine erfolgreiche Teilnahme am funktionalen Gangtraining sollten folgende körperlichen und kognitiven Voraussetzungen erfüllt sein:
Knieextension: Eine ausreichende aktive oder passive Streckfähigkeit der Kniegelenke sollte gegeben sein.
Freies Stehen: Der Patient sollte in der Lage sein, für einige Momente selbstständig und ohne Unterstützung zu stehen.
Kognitive Fähigkeiten: Das Verständnis und die Umsetzung verbaler oder visueller Anweisungen müssen gewährleistet sein.
Oberflächensensibilität: Eine intakte sensorische Wahrnehmung der Haut ist erforderlich.
Mindestalter: Die Teilnahme wird für Personen ab 10 Jahren empfohlen.
Weitere Informationen finden Sie hier: Produkte – ReMoD
Bildquelle: © 2022 https://www.hemiparese-therapie.de/